Posted by: sinappi | 17 September, 2007

Traditionelle japanische Teezeremonie

Am Sonntag war ich in Frankfurt im Museum für Angewandte Kunst, dort konnte man an einer traditionellen japanischen Teezeremonie teilnehmen. Die Teezeremonie fand in einem modernen Teehaus eines japanischen Künstlers statt. Das Ritual der Teezeremonie ist über 400 Jahre alt.

Der ganze Ablauf und die vielen Regeln sind total kompliziert! Aber ich versuche mal, auszuschreiben an was ich mich noch alles so erinnern kann. Eine sehr kurze und vereinfachte Form! Und gaaar keine Garantie auf Richtigkeit hehe. Das ist jetzt alles wie man sich als Gast verhalten muss. Ich musste mich so auf das „Benehmen“ konzentrieren, dass ich von der eigentlichen Teezubereitung gar nicht viel mitgekommen habe. Wir hatten einen männlichen Teemeister, es gibt verschiedene Regeln wie ein Mann oder eine Frau den Tee zubereitet.

Man betritt einzeln, nach Hierarchie und Stellung geordnet das Teehaus, man lässt sich dabei Zeit. Uhren und Schmuck gehören nicht ins Teehaus, Ketten könnten an die Teeschale schlagen. Vor dem Teehaus ist eine Schüssel mit Wasser, man wäscht sich die Hände und den Mund. Die Schuhe werden vor dem Teehaus ausgezogen. Das Teehaus ist im inneren schlicht dekoriert, mit Blumen (Ikebana) und einer Papierrolle, dann stehen auch die ganzen Gegenstände zur Teezubereitung bereit. Die Dekoration und die Teeutensilien werden alle auf den Anlass und die Jahreszeit abgestimmt. Auf dem Boden lieben Matten, man darf nie auf die Ritzen zwischen zwei Matten treten. Sind alle Gäste im Teehaus kniet man sich hin und alle verbeugen sich. Als erstes werden Süssigkeiten gereicht. Man schiebt den Teller vor sich hin, verbeugt sich zu seinem Nachbarn, als Entschuldigung, dass man zuerst isst. Dann verbeugt man sich zum Gastgeber. Von einem Stapel Servietten faltet man eine weg, und faltet die dann nochmals speziell und hat so seinen „Teller“. Über der Schüssel mit den Süssigkeiten sind Stäbchen. Man hebt die Stäbchen mit der linken Hand hoch und fasst sie dann „richtig“ mit der rechten Hand und legt sich die Süssigkeit auf seine Serviette. Dann schiebt man sie Süssigkeiten weiter in einen „neutralen“ Bereich zwischen sich und dem Nachbarn. Wenn man die Süssigkeit gegessen hat, geht es zum Tee. Nachdem man seine Schale bekommen hat, wird sich wieder vor dem Sitznachbarn und dem Gastgeber verbeugt. Man hebt die Schale mit der linken Hand hoch, und die Rechte Hand drüber. Dann muss die Schale mit der rechten Hand um 90 Grad gedreht werden. Dann mit kleinen Schlücken trinken. Schale wieder zurückdrehen und dann von allen Seiten und auch von unten die Schale „bestaunen“. Nach dem Teetrinken kann man sich unterhalten. Aber nur über Themen wie dem Geschirr, oder woher die Teedose stammt, und wer die Teeschalen gemacht hat.

Das ganze war eine sehr coole Erfahrung. Der Tee sieht ganz anders aus, so geschäumt, und war auch total lecker. Auch die Süssigkeiten waren sehr gut, waren ähnlich wie einige malaiische Süssigkeiten.

Nur ein bisschen sehr kompliziert das Ganze… Ach ja, und so lange knien, und total eingeschlafene Füsse haben ist absolut grausam!!

Das TeehausWas man alles so braucht…Süssigkeiten die aussehen wie Steine
kimonos.jpgSchuheTeemeisterinIkebana
Teemeister


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